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Die Urbevölkerung im Ermland

Die Prussen

Das Ermland, Oberland, Westpreußen und das Gebiet der mittleren und oberen Weichsel bis etwa zum Bug und den Karpaten war in vorgeschichtlicher Zeit von ostgermanischen Stämmen bevölkert. Das Ostgebiet der Provinz war von weiter nordöstlich wohnenden baltischen Stämmen besiedelt. Nach der Abwanderung der Germanen, etwa um 400 n.Chr., in verschiedene Richtungen, rückten die Westbalten in die verlassenen Gebiete, dem Ermland, Oberland und Westpreußen bis zur Weichsel nach und hemmten das Vordringen der Slawen in diese Gebiete. Ihnen blieb nur der entvölkerten Süden der Provinz zur Besiedlung frei.

Gegen Ende des 10. Jahrhunderts tritt zum ersten Mal der Name "Pruzzen" oder "Prussen" auf. Ihre Lebensgestaltung ist von der ostgermanischen Kultur stark beeinflusst worden. Die einzelnen Volksstämme wurden nach den Landschaften benannt, in denen sie sesshaft waren. Elf Gaue umfasste das Prussenland: Kulmer Land und Pomesanien lagen östlich der Weichsel, Pogesanien, Warmien (Ermland) und Natangen östlich vom frischen Haff, Samland nördlich vom Pregel, Barten bildete die Mitte des Landes, Nadrauen lag östlich der Deime im Quellgebiet des Pregels, Schalauen östlich vom Kurischen Haff, Sudauen östlich von den Masurischen Seen und Galinden im Süden des Landes.

Beginn der Missionierung

Etwa um das Jahr 1000 n. Chr. versuchte der polnische Herzog Boleslaw der Kühne (966 - 1025) Einfluss auf das Prussenland östlich der Weich zu gewinnen. Da er es kriegerisch nicht erreichte, erstrebte er sein Ziel auf dem Wege der Missionierung. Er rüstete dem früheren Bischof von Prag, dem hl. Adalbert (956 - 997) eine Schiffsflotte aus, mit der dieser weichselabwärts bis in die Gegend des heutigen Danzig und Elbing vordrang und dort missionierte. Die dort ansässigen Prussen befürchteten, dass im Gefolge des Bischofs auch Beauftragte des Polenkönigs seien, die seine Machtansprüche durchsetzen sollten. Daher verwiesen sie Bischof Adalbert außer Landes. Er nahm seine Missionsarbeit noch einmal im Gau Samland auf, stieß auch hier auf Widerstand und erlitt mit seinen Gefährten bei Tenkitten am 23. April 997 den Märtyrertod. Dort stand bis 1945 zu seinem Gedächtnis das St. Adalbertkreuz.

Auch Bruno von Querfurt (974 - 1009) unternahm eine Missionsreise in das Prussenland. Bruno, mit den Ottonen verwandt, erhielt seine Ausbildung an der Domschule zu Magdeburg. Er trat 998 in Rom in den Benediktinerorden ein und wurde 1004 zum Erzbischof für die östliche Heidenmission geweiht. In Erfüllung dieses Auftrags kam Bruno mit seinen Gefährten auch in den Gau Sudauen. Es gelang ihm den Sudauerfürsten Nethimer zum christlichen Glauben zu bekehren. Als er jedoch in das Herrschaftsgebiet seines Bruders weiterzog, wurde er mit seinen 18 Gefährten am 14. Februar (?)1009 ermordet.

Mehr Erfolg hatten rund 200 Jahre später die Zisterzienser, die 1178 die Klosterabtei Oliva bei Danzig gründeten und eine große Aktivität bei der Missionierung entfalteten. Nach bedeutenden Bekehrungserfolgen ernannte Papst Innozenz III (1198 - 1216) den Mönch Christian 1215 zum Bischof der Prussen. Bei einem Versuch der Missionierung im Samland wurde er 5 Jahre lang von den Prussen gefangen gehalten. Als er 1238 frei kam, hatte der Deutsche Ritterorden seinen Einfluss so weit gefestigt, dass Bischof Christian seine Ansprüche nicht mehr durchsetzen konnte.